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Beim Hausbau und allgemein bei der Gestaltung und Einrichtung von Räumen hat man oft das Problem der mangelnden Vorstellungskraft. Egal ob die Farbe von Fliesen und Bodenbelägen, die Außenfassade oder aber die Einrichtung des Wohnzimmers. Mitunter will man einfach nur sein künftiges Haus im Ganzen sehen und nicht nur auf einem Grundriss. Hier kommt die 3D-Planung ins Spiel, die viele Bauherren sicherlich erst einmal abschreckt. Wir haben uns intensiv damit beschäftigt und verschiedene Programme ausprobiert. Am Ende haben wir mit SketchUp sehr gute Erfahrungen gemacht und wollen diese gern mit euch teilen und ein paar grundlegende Tipps und Hinweise zur 3D-Planung mit SketchUp mit auf den Weg geben.
Die passende 3D-Software für den Hausbau finden
In der Regel beginnt die Suche nach der passenden 3D-Software bei Google. Hier wird man schnell fündig und findet diverse freie und kommerzielle Programme zur Erstellung von 3D-Objekten und Häusern. Die Schwierigkeit und Mühe besteht darin, sich alle anzusehen um das Programm zu finden, mit dem man am besten zu Recht kommt und mit welchem man schnell zu guten Ergebnissen kommt. Nach Möglichkeit ohne stundenlanges Tutorials schauen. Bei vielen der 3D-Programme verliert man schnell die Lust und irgendwann packt man das Thema 3D komplett bei Seite. Wir haben unter anderem folgende Programme ausprobiert, die wir auch für den Laien und das Thema Hausbau geeignet finden:
RoomSketcher ist ein reines Onlinetool. Es hat den Vorteil, dass man überall an seinem 3D-Projekt weiter arbeiten kann. Es bietet in der kostenlosen Version alle grundlegenden Funktionen zum Erstellen von Grundrissen und 3D-Snapshots. Die interessanten 3D-Grundrisse erhält man aber erst in der kostenpflichtigen Version. Dennoch lohnt ein Blick in das Tool: roomsketcher.de
Sweet Home 3D ist ein häufig genutztes Programm von Bauherren. Es ist kostenlos und mit etwas Geduld kommt man hier zu sehr guten Ergebnissen. Das zeigt auch der Baublog vom Benjamin Hanke.
SketchUp ist mein persönlicher Favorit und derzeit viel genutztes Programm. Es braucht ein wenig Übung wenn es an die Details geht, bietet aber gute Tutorials, Lernvideos und Hilfestellungen im Internet an. In diesem Artikel werde ich mehr auf das 3D-Tool SketchUp eingehen: sketchup.com
Arbeiten mit SketchUp
Das Programm kann im Internet kostenlos heruntergeladen werden und ist für MacOS als auch Windows verfügbar. Ist es installiert, findet man im Begrüßungsfenster gleich einen Link zum Übungs- und Tutorialbereich von SketchUp. Diese Übungsvideos sind sehr für den Einstieg zu empfehlen. Sie erklären die Werkzeuge und wie man sie einsetzt. Anhand von kleinen Beispielen erklären sie wie man Objekte und Häuser erstellt, Wände mit genauen Maßen errichtet, Fenster, Türen und Dächer erstellt. Man kann in kurzer Zeit sein Haus in 3D erstellen und abspeichern.
Animationen erstellen
Mit Hilfe der Kamera- und Szenenfunktion können zusätzliche kleine Animationen erstellt werden, wie ein Fly-In in das Haus oder ein sich rotierendes Haus. Das folgende Beispiel zeigt unsere Stadtvilla, welche wir maßstabsgetreu nachgebaut haben.
Über den Menüpunkt Fenster -> Szenen kann das Szenenfenster eingeblendet werden. Das Haus wird mit Hilfe der Kamera- und Perspektivefunktionen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Jeder gewünschte Blickwinkel wird als Szene abgespeichert. In unserem 3D-Film haben wir das Haus von allen 4 Seiten einmal als Szene abgespeichert. Über Ansicht -> Animation -> Wiedergabe kann man sich die fertige Animation anschauen und über Datei -> Exportieren -> Animation in eine MP4 Datei als fertigen Film abspeichern.
Inneneinrichtung mit SketchUp erstellen
Mit SketchUp können aber auch weitaus kompliziertere und detailierte Dinge umgesetzt werden. In einem weiteren Schritt haben wir begonnen unser Haus vollständig in 3D umzusetzen. Wir haben begonnen alle Räume und Wände mit genauen Maßen und gewünschter Einrichtung und Möbeln zu gestalten. Hierfür ist es wichtig sich mit der Gruppierung von Elementen in SketchUp und dem Arbeiten mit Ebenen bzw. Layern genauer auseinanderzusetzen. Ohne diese Hilfsmittel ist es kaum möglich komplexere Objekte (gar mehrstöckige Häuser) umzusetzen. Aber es ist auch möglich einzelne Räume, wie das Bad oder die Küche umzusetzen. Man darf nur nicht zu schnell die Gedult verlieren und sollte mit kleineren Projekten anfangen und diese Schritt für Schritt ausbauen.
Inzwischen haben wir einige Räume mit SketchUp umgesetzt, wie z.B. das Badezimmer, das Schlafzimmer und das Wohnzimmer. Die Farben und Einrichtung haben wir erstmal beispielhaft ausgesucht und nutzen die Ansichten um verschiedene Farben auszuprobieren oder einfach um Möbel und deren Stellplätze und Größe zu veranschaulichen.
Viele der Möbel müssen nicht selbst erstellt werden, sondern können mit Hilfe des SketchUp 3D Warehouse – eine Ansammlung unzähliger verschiedener 3D-Elemente von anderen Usern – ausgesucht und eingefügt werden. Das empfiehlt sich vor allem für Tische, Stühle, Sofas oder Badelemente wie einer Toilette. In den oben abgebildeten Bildern sind die Toilette, Tisch, Stühle und die Stehlampe aus dieser Mediathek eingefügt worden. Alle anderen Objekte sind selbst erstellt. Das Badezimmer war uns hierbei besonders wichtig, da uns hierfür am meisten an Vorstellungskraft gefehlt hatte und wir schon viele Stunden mit der Planung unseres Bades verbracht haben.
7. März 2017 at 11:30 am
Klasse Artikel. SketchUp hatte ich gar nicht auf dem Schirm, als ich auf der Suche nach einem Tool war. Dummerweise scheitern so viele Produkte am Dach. Schöne Visualisierung. Aber man darf niemandem erzählen, wie lange man an so einer Visu dann gearbeitet hat 😀
7. März 2017 at 6:35 pm
Danke. Ja es steckt immer viel Arbeit in so einer 3D-Planung, aber es macht ja auch Spaß! Aber spätestens wenn man im Haus wohnt fehlt wieder die Zeit für sowas.
19. Dezember 2018 at 1:07 pm
interessanter Bericht… habe gestern Nacht in ca. 3 std. von null Wissen ausgehend, noch nie mit dem Programm gearbeitet, ein 60 m2 haus gebastelt mit schrägdach und zwischenebenen… riesigen fensterfronten und fenstern.. einer aufstehenden eingangstür.. und sämtliche inneren und äussern oberflächenstrukturen…. alles auf rohbauniveau … insgesamt bin ich mehr als begeistert :-)…
jetzt kann ich endlich selbst kreativ sein und ausprobieren ….. hammer
19. Dezember 2018 at 7:40 pm
Ja, man kommt recht schnell zu einem guten Ergebnis. Ich nutze es auch nach wie vor sehr gern.