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Unser Grundstück hat eine Größe 702 qm und somit haben wir genügend Platz für einen großen Garten mit Rasen, zum Bepflanzen und hoffentlich schon bald für einen Pool. Daher haben wir uns auch zeitnah mit der Thematik Brunnenbau beschäftigt. Im Grunde lässt sich ein Brunnen auch zu einem späteren Zeitpunkt bohren, aber wir hatten im Hinterkopf das Wasser aus dem Brunnen evtl. sogar als Brauchwasser im Haus zu nutzen. Vorab sei gesagt, mit Brunnenbau ist kein gemauerter Brunnen gemeint, sondern schlicht eine Bohrung bis zum Grundwasser mit anschließender Verlegung eines Rohres und ggf. einer Pumpe.

Voraussetzungen für einen Brunnen

Viele Voraussetzungen, um einen Brunnen zu bauen sind nicht nötig. Entscheidend ist die Bodenbeshaffenheit des Grundstücks und nach wie vielen Metern der Grundwasserspiegel zu erwarten ist. Beide Fragen werden mit dem Bodengutachten, welches in der Regel ein jeder Bauherr vor dem Hausbau machen lässt, beantwortet. Grundlegend gilt natürlich, je tiefer das Grundwasser desto tiefer muss gebohrt werden. Auch ergeben sich Zuschläge bei nicht bindenden Bodenschichten wie z.B. Ton, Lehm und Mergel.

Abgesehen von den geologischen Voraussetzungen, muss die Brunnenbohrung auch amtlich abgesegnet sein. Nicht überall darf ein Brunnen gebohrt werden, in der Regel in Gebieten mit niedrigem Grundwasserstand oder gar kontaminierten Gebieten, bei welchen in vergangener Zeit beispielsweise mal eine Kaserne oder Gewerbe stand. Die amtliche Erlaubnis ist bei der zuständigen Behörde, in unserem Fall der unteren Wasserbehörde in Potsdam einzuholen. Dies haben wir getan und unsere Teilfläche mitgeteilt und auch sehr schnell das OK für einen Brunnenbau erhalten.

Angebote zum Brunnenbau einholen

Nachdem wir das schriftliche OK hatten, haben wir uns zwei ortansässigen Brunnenbau-Firmen ein Angebot für einen Brunnenbau machen lassen. Wir recht überrascht, dass es doch so teuer ist. Die Angebote betrugen 3.000 – 4.000 EUR ohne Garantie, dass am Ende auch wirklich sauberes Wasser oben ankommt. Dies kann und wird einem kein Brunnenbauer garantieren, denn niemand kann genau sagen wie gut die Wasserqualität ist, wie eisenhaltig es ist und wann es versiegt, so dass eine Neu- oder Nachbohrung notwendig ist. Da auf unserem Grundstück das Grundwasser relativ tief liegt (mit ca. 15m), muss zum einen entsprechend tief gebohrt werden und zum anderen wird eine aufwendigere Pumpe benötigt, welche das Wasser von unten nach oben drückt, statt es von oben anzuziehen.
Der Gedanke, einen Brunnen mit der Wasserversorgung im Haus zu koppeln wurde schnell wieder verworfen, denn abgesehen von Genehmigungen und regelmäßigen Wartungen und Kontrollen, ist ein separater Wasserkreislauf notwendig. Die Kosten hierfür haben wir uns gar nicht erst ausgerechnet.

Insgesamt also ein recht teures Unterfangen, dass uns veranlasst hat Alternativen zu überlegen.

Gartenwasserzähler statt Brunnenbau

So lautet letztlich die Alternative. Ein Gartenwasserzähler ist ein zusätzlich installierter Wasserzähler bzw. eine Wasseruhr für das Wasser, welches für die Bewässerung im Garten genutzt wird. Für die Installation des Gartenwasserzählers fallen lediglich Kosten im Bereich von 100 EUR an. Im Unterschied zum normalen Brauchwasser im Haus, werden für das Gartenwasser keine Abwassergebühren berechnet, da das Wasser im Garten verwässert. Somit hat man zwei Wasseruhren, jedoch nur für eine wird eine Abwassergebühr berechnet. Hierfür eine grobe Rechnung, die das ganze einmal in Zahlen darlegt:

Trinkwasser in unserer künftigen Heimat kostet 1,68 EUR / m³, die Entsorgung des Abwassers ca 2,00 EUR / m³. Das ergibt 3,68 EUR / m³ für die Wassernutzung im Haus. Beim Gartenwasserzähler entfallen die Abwasserkosten und somit sind nur die 1,68 EUR / m³ zu bezahlen. Wenn man davon ausgeht, dass wir ca. 100 m³ Wasser im Jahr für unseren Garten nutzen werden, kommt man schnell auf die Erkenntnis, dass sich ein Brunnen erst nach 17 Jahren rechnet. Und hierbei ist noch kein Strom für die Pumpe und Wartungskosten einberechnet.

Fazit

Wer kein zu großes Grundstück hat und keine kleine Plantage in seinem Garten anbauen möchte (beides trifft wohl bei uns zu), wird wohl auch einen Gartenwasserzähler bevorzugen. Ein Brunnen ist keine schlechte Sache, aber die Kosten stehen aktuell in keinem Verhältnis. Vielleicht überdenken wir die Sache in ein paar Jahren noch einmal, wenn wir unseren genauen Wasserverbrauch wissen und mit dem einen oder anderen Nachbarn gesprochen haben, der im Besitz eines Brunnens ist.

3 Kommentare

  1. Sabrina + Björn

    10. April 2016 at 1:42 pm

    Hallo Ihr Lieben,

    danke für die Hinweise 😉
    Einen schönen Blog habt Ihr eingerichtet.

    Viele liebe Grüße
    Sabi + Björn

  2. Einen Brunnen für 3-4000 Euro ist doch schon recht übertrieben. Der Brunnenvariiante ist natürlich von der Fläche die zu bewässern ist abhängig.
    Für einen Brunnen welcher ca. 4000l/h fördert und für eine Fläche von 500qm ausgelegt ist, darf man mit ungefähr 2000 Euro rechnen. Am wichtigsten ist aber der ökologische Faktor. Und da hat man mit einem Brunnen klar die Nase vorn. Denn bei einem Gartenwasseranschluß nutz man nichts anderes als wertvolles Trinkwasser um Blumen/Gemüse oder Rasen zu bewässern.
    Und wenn man sich die letzten Jahre anschaut rentiert sich ein Brunnen immer mehr.

    • Sebastian

      4. August 2019 at 5:25 pm

      Wir haben ihn letztlich auch für knapp 2.000 EUR bohren lassen (18m), denn die genannten Preise waren auch uns zu viel zu dem Zeitpunkt. Wir möchten ihn nicht mehr missen 😉

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