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Denkt man an die Inneneinrichtung und die Gestaltung eines Raumes, so verbindet man diese meist zunächst mit Möbeln, den Böden, Bildern und Dekoration. Doch auch die Wände tragen maßgeblich dazu bei, dass der Wohnraum besonders gemütlich, edel oder modern wirkt. Die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt. Abgestimmte Wandfarben geben kahlen weißen Wänden einen frischen Look. Moderne Tapeten schaffen Gemütlichkeit und Ambiente. Wandpaneele und Wandverkleidungen verleihen jedem Raum eine eigene Persönlichkeit. Naturstein an Wänden sorgen für eine rustikale Atmosphäre. Doch oft ist die Entscheidung nicht einfach – wir helfen Euch dabei.
Der Klassiker – Wände mit Farbe streichen
In den meisten Fällen greift der Häuslebauer wohl zum alt bewährten Farbeimer. Der Untergrund der Wand spielt dabei oft keine Rolle. Ob auf der Standard Raufasertapete, der glatt verputzen Wand oder dem Malervlies (bzw. Anstrichvlies) – am Ende muss die passende Farbe drauf. In der Farbenabteilung im Baumarkt oder im Fachgeschäft ist man bei der Auswahl der Farben jedoch nicht selten überfordert. Daher ist es ratsam sich im Vorfeld Gedanken über die passende Farbe für den Raum zu machen.
Tipps zur Auswahl der richtigen Farbe
- Versucht die Farben mit den Möbeln und dem Fußboden abzustimmen. Bei einem dunklen Fußboden ist oft ein heller Farbton für Wände die richtige Wahl.
- Wollt ihr es doch eher knallig und bunt? Dann stimmt die Farben aufeinander ab. Stichwort: Komplementärfarben!
- Es müssen nicht immer alle 4 Wände gestrichen werden. Nur 2 Wände oder gegenüberliegende Wände zu streichen schafft oft ein völlig anderes Raumgefühl.
Tipp: Lasst unterhalb der Decke einen 5cm breiten weißen Streifen und der Raum wirkt höher!
Wände selber streichen oder Firma beauftragen?
Das hängt natürlich von einigen Dingen ab. Gerade beim Hausbau ist am Ende das Geld knapp. Eine Malerfirma mit dem Streichen aller Wände und Decken zu beauftragen kostet meist zwischen 5.000 – 10.000 Euro. Kosten, die oft nicht mehr einkalkuliert werden. Daher ist das Streichen auch eine viel gesehene Eigenleistung der Bauherren. Auch mit wenig oder gar keiner Malererfahrung lassen sich gute Ergebnisse erzielen. Man muss abwägen und genau überlegen – möchte man alle Wände und vor allem Decken und das Treppenhaus allein streichen? Wieviel Zeit nimmt das in Anspruch? Welche Eigenleistungen hat man sich noch so vor genommen? An welche Stellen des Hauses gelangt man fast gar nicht und müsste ohnehin Hilfe in Anspruch nehmen um eine teure Malerausstattung nicht extra anschaffen zu müssen?
So haben wir’s gemacht
Wir hatten uns entschieden, die dringlichsten Wohnräume von einer Malerfirma streichen zu lassen, um Zeit zu sparen und schnellstmöglich einziehen zu können. Auch sehr schwierig erreichbare Wandbereiche z.B. im Hausflur wollten wir lieber den Profis überlassen. Gästezimmer, Arbeitszimmer und Kinderzimmer die noch warten konnten haben wir dann in Ruhe selbst gestrichen und somit einiges an Geld gespart.
Unser Tipp: Wo dringend Zeit und Aufwand gespart werden muss, sollte eine Malerfirma die Malerarbeiten übernehmen. Räume, die noch später gestrichen oder tapeziert werden können, in Eigenleistung übernehmen.
Wandgestaltung mit Tapeten und Vlies – Vielfalt ohne Ende
Wer Muster oder Struktur mag greift gern zur Tapete. Der preiswerteste Klassiker ist die Raufasertapete. Kostengünstig nimmt sie den Hall aus dem Raum und lässt alle Möglichkeiten offen später farbig gestrichen zu werden. Vor allem nach dem Einzug ins Haus, wenn das Geld knapp wird, ist das die schnelle Wahl. Auch Ökotest hat Raufasertapeten am besten bewertet – während in farbigen Designtapeten oft Giftstoffe enthalten sind.
Soll es edel und schick werden, so gibt es eine Fülle an Designertapeten. Aber diese sind oft teuer, teilweise mit Schadstoffen belastet oder man hat sie nach einer gewissen Zeit über. Vor allem wenn das Muster oder Design eher extravagant gewählt wurde. Es empfiehlt sich vielleicht nur eine Wand mit solch eine Tapete zu versehen. Für den besonderen Effekt im Raum – vielleicht die TV Wand?
Vliestapeten haben im Gegensatz zur Papiertapete Textilfasern und Zellulose als Trägermaterial. Daher sind sie deutlich robuster und reißfester, aber auch deutlich teuerer. Auch sie gibt es in verschiedenen Farben und Mustern.
So haben wir’s gemacht
Wir haben die meisten Räume von der Malerfirma mit Malervlies bekleben und streichen lassen. Einige Räume hatten wir jedoch später von einem Maler mit Raufasertapete tapezieren lassen, die wir dann selbst gestrichen haben.
Wandpaneelen im Holzlook – rustikal und modern
Wer es rustikal mag, für den sind vielleicht Wandpaneele die passende Wahl. Diese gibt es in den verschiedensten Varianten und Dekoren – auch für die Decke. Im Holzlook, mit verschiedenen Texturen oder eher modern mit weißer, glänzender Oberfläche. Mit rund 15 Euro pro Quadratmeter gehören sie sicherlich mit zur teuersten Kategorie der Wandgestaltung. Auch die Montage bringt einen gewissen Aufwand mit sich, aber entscheidend ist das Endresultat!
Nicht zuletzt ist der Landhausstil wieder sehr im Kommen. Wandpaneelen eignen sich hierfür bestens um den passenden Look zu erschaffen. Zudem wird die Akustik im Raum ruhiger und gemütlicher.
So haben wir’s gemacht
Wir haben keine Wandpaneelen angebracht, da wir keinen Landhausstil für unser Haus wollten und lieber „freie“ Wände wollten. Auch die Möbel hätten nicht zu Holzpaneelen gepasst. Wichtig ist, sich vorher Gedanken zu machen welchen Stil man im Haus schaffen möchte.
Wände mit Natursteinen gestalten
Nicht selten sieht man Steinwände. Oft wird diese Variante gewählt um die Wand rings um den Kamin oder den Fernseher ansehnlich zu gestalten. In puncto Aufwand und Kosten steht sie den Wandpaneelen wohl in nichts nach. Eine Steinwand setzt aber definitiv noch einmal einen ganz besonderen Akzent im Raum!
So haben wir’s gemacht
Sehr lange stand die Idee im Raum, die TV-Wand in Natursteinoptik zu gestalten. Mit LED-Lampen wollten wir die Steine von unten indirekt anleuchten lassen, was sicher auch ein sehr schönes Bild ergeben hätte. Wir haben uns dann doch für eine dunkle Wandfarbe entschieden, da wir die Natursteinwand dann doch wahrscheinlich zu schnell „über“ gehabt hätten.
Unsere Wandgestaltung: Das sind unsere Erfahrungen
Als bei uns damals der Einzug ins Haus näher rückte, war für uns klar – wir lassen es machen! Der Aufwand war zu groß. Wir haben eine Malerfirma beauftragt. Nach langem Überlegen hatten wir uns für die Version Malervlies plus anschließendem Streichen entschieden. Das Malervlies als Grundlage sorgt für eine ebene Oberfläche und überdeckt Risse die in den ersten Jahren nach dem Hausbau fast unvermeidlich sind. Diese haben wir anschließend farbig streichen lassen. Dabei haben wir für jeden Raum eine andere Farbe gewählt und waren hierbei auch gern mal etwas mutiger. Ein helles grün in der Küche, 2 verschiedene, aber harmonierende Brauntöne im Wohnzimmer, ein schönes Mint im Schlafzimmer und die Bäder in Weiß. Dort sorgen die Fliesen für die passenden Akzente. Die Farbwahl haben wir nicht bereut. Die Wände, die mit Malervlies tapeziert wurden sind jedoch recht empfindlich – vor allem die hellen. Wer kleine Kinder im Haus sollte daher vielleicht zunächst zur Raufasertapete greifen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, immer ein kleines Töpfchen Wandfarbe als Reserve zu lagern, um Verschmutzungen oder Beschädigungen schnell ausbessern zu können.
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